Engadin Skimarathon 2009


Vor einer Woche: 3.00 Uhr bevor der Wecker läutet bin ich bereits wach... Endlich geht es los. 3.30 Uhr fahre ich los Richtung Bassersdorf. Monti ist bereits auf den Beinen und weiter geht es Richtung Julier Pass Höhe. Um 6.30 Uhr sind wir oben und freuen uns auf das Frühstück. Kurz vor 7.00 Uhr geht es los Richtung Startgelände in Maloja. Zuerst lässt uns der erste Verkehrskadett durch und meint wir könnten zum Abladen bis zum Startgelände fahren. Eigentlich sollten wir es ja besser wissen und wie jedes Jahr ist beim zweiten Kontrollposten Endstation und wir müssen wieder zurück nach Sils Maria zum Parkplatz.

Ich erwische gleich einen der vielen Busse und endlich geht es los Richtung Maloja. Unglaublich aber wahr bei 9000 Läufern treffe ich doch Cornel, den ich 1 Woche vorher in Studen kennen gelernt habe. Er ist auf dem gleichen Bus. Was für ein Zufall. Im Startgelände ist es bissig kalt und zudem bläst noch der Nordwind bei -15 Grad. Innert kürze sind meine Finger eiskalt. Mit der Startnummer in der Hand geht es zu Fuss los Richtung Start die Langlaufskis deponieren. Ich bin dieses Jahr das erste Mal bei der Elite B dabei. Als ich um 7.40 Uhr ankomme sind bereits 5 Reihen Skier deponiert. Finde noch ein Loch in der 3 Reihe. Nun geht es zurück die Kleider zu deponieren. Es ist a... kalt. Stehe noch an, um ein warmes Getränk zu bekommen. Schlürf, schlürf und los geht es zurück an den Start. Was für eine Bergkulisse, die nun im Sonnenschein erstrahlt. Habe die Zeit völlig vergessen und bin um 8.30 Uhr am Start. Das gibt es doch nicht. Da stehe sie schon alle ganz ungeduldig. Wo sind meine Skier. Zum guten Glück habe ich mir gut gemerkt, wo sie sein sollten. Habe nun bestimmt 6 Reihen vor mir. Hat alles nichts genützt mit dem Deponieren. Um 8.40 Uhr wird mir klar, warum schon alle da waren. Elite B startet mit den Profis. Bin ganz überrascht als es um 8.40 Uhr bereits los geht. Komme aber gut weg im Gerangel. Passe auf, dass ich niemandem auf die Stöcke und Skier fahre. Die Anspannung ist gross. Nach ca. 500 m fährt mir jemand von hinten auf meinen rechten Stock. Ich versuche ihn zu befreien. Vergebens! Es zieht mich nach hinten und ich stürtze. Der Verursacher direkt auf mich. Sofort werden wir links und rechts überholt. Bin rasch wieder auf den Beinen und weiter geht es nun wahrscheinlich ziemlich am Schluss der Elite B. Dafür gibt es nun endlich Platz. Ich bin wieder am Überholen. Vor der Schanze kommt der vorprogrammierte Stau. Ist aber halb so wild und schon bald geht es wieder weiter. Bei der Abfahrt bin ich schneller unterwegs als die meisten. Die Skier laufen wirklich gut. Die Wachserei hat sich gelohnt.

Den Statzerwald Richtung Pontresina hinunter läuft alles bestens. Habe keine Krämpfe im Fuss und auch kein Sturz wie manchmal in den Vorjahren. So nun mal schauen, ob sich die längeren Einheiten gelohnt haben. Ich versuche mich langsam nach vorne zu arbeiten. Scheitere zur Zeit aber noch, da ich an den vor mir fahrenden Langläufer nicht vorbei komme. Endlich ist die lange Gerade am Flughafen von Samedan erreicht und es gibt viel Platz. Fühle mich besser als im Vorjahr und beginne langsam aber sicher zu Überholen. Bis am Schluss kann ich fast 300 Mitstreiter überholen. Das macht schon mehr Spass als im Vorjahr, wo ich einen Totaleinbruch erlitt. Auf den letzten 5 Kilometern sind meine Beine immer noch super. Aber die Arme mach langsam schlapp. Beim Aufstieg in Zuoz werde ich von meiner Frau angefeuert. Versuche nochmals etwas Gas zu geben. Kriege aber gleich den Krampf in beiden Hinterarmen. Bei den leichten Abfahrten bin ich dann wieder super unterwegs. Ohne Armarbeit und nur mit Beinarbeit überhole ich stetig. Schade dass die Arme nicht mitmachen. Nun ist das Ziel in Sichtweite. Schaffe auch die letzte Kurve ohne Sturz und Krampf. Laufe im 1:1 ins Ziel. Schöne Kulisse, super Stimmung. Hat Spass gemacht. Bin einiges langsamer als im Vorjahr. Dafür konnte ich mich laufend steigern. Mit 2:26 bin ich unter die ersten 20 % gelaufen und werde das nächste Jahr bei der Elite C starten.

Treffe noch einige Personen. Philip und Ursi sind auch da. Philip war mit 2:14 wieder schnell unterwegs. Ursi etwas langsamer als ich. Beim Frauenlauf hatte sie eine Durchschnittgeschwindigkeit von über 20 kmh, was ich noch nie erreicht habe.

So nun geht es ab zum Schlemmern ins Bella Vista. Das Hirschstroganoff ist wie immer vorzüglich. Wir schwitzen hinter der Scheibe und geniessen die warmen Sonnenstrahlen. Um 16.30 Uhr machen wir uns auf den Weg nach Hause. Monti fährt mich wie immer sicher nach Hause und es wird viel diskutiert.

Ein toller Tag neigt sich dem Ende zu. Wäre schon schön mal unter die ersten 1000 laufen zu können. Träumen darf man ja!

Kommentare

  1. Lieber Bedi
    Herzliche Gratulation zu Deiner Spitzen-Leistung! Es ist jedes Jahr wieder ein Freude, die zähen Männer und Frauen am Loipenrand anzufeuern und anzuspornen und den endlosen Daxelwurm von sportlichen Menschen auf dem weissen Untergrund an sich vorbeiziehen zu sehen. Vor allem bin ich heilfroh, dass ich am Rand stehe und nicht in diesem Gerangel mitwirken muss - wobei - reizen würde es mich schon irgendwie...
    Möne

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