Mountainbiking im Tessin

Am 1. Mai Wochenende war es endlich so weit. Wieder einmal ein paar Tage ausspannen und sich in den Bikesattel schwingen.

Bereits am Mittwoch brachte ich unsere Mountis zu Jürg zwecks Transports ins Tessin. Die ganze Reservierung mit SBB ist einfach zu kompliziert. Wer will sein heiss geliebtes Mounti schon vorgängig bei der SBB aufgeben. Jürg lud mich gleich noch auf einen Absinth ein und bereits war ich auf das Wochenende eingestimmt.

Am Donnerstag Abend fuhren wir dann mit Geri und Regula los Richtung Tessin. Die meiste Zeit verbrachten wir im Restaurant-Wagen. Aufgrund der Anwesenheit eines Nationalrates sowie eines Chirurgen entwickelten sich interessante Gespräche. Einzig das Angebot im Restaurant-Wagen liess zu wünschen übrig. Somit gab es eine Suppe für Monika und ein Walliser- Plättli für mich.

Mit dem Taxi erreichten wir rasch unser Hotel in Comano. So ring werden wir die 200 Höhenmeter die nächsten 3 Tage wohl kaum mehr überwinden. Das Hotel ist aber super gelegen. Kaum angekommen beginnen wir (Beat, Jürg, Geri, Salvatore und ich) mit der Planung des morgigen Biketages, da Boris uns erst am Samstag begleiten wird. Wir entscheiden uns für die Alpe Bolla II Tour, die ich auf mein GPS heruntergeladen habe.

Am Morgen gibt es wie immer eine kleine Bikeausstellung, bevor der Spass dann beginnt. Das Wetter ist perfekt. Direkt vom Hotel geht es los Richtung San Bernardo, Alpe Bolla und Brè s. Lugano. Die Herausforderung der Tour ist zweifelslos der Anstieg von Cadro zur Alpe Bolla. Wir kommen mächtig ins Schwitzen. Auf einem Schotterteil ist dann Endstation für alle von uns. Wir müssen alle schieben. Als Belohnung erwartet uns dann eine super schöner Single-Trial zum Monte Brè mit einer Reihe von tollen Ausblicken über den Lago di Lugano. Auf dem Brè s. Lugano stösst die Familie von Thomas zu uns und wir geniessen die tolle Aussicht, schlemmern und lassen unsere Seele baumeln. What a day!

In Lugano teilen wir uns noch in eine Schlemmertruppe, die sich ins Zentrum und eine Gruppe, die sich auf den Heimweg nach Comano begibt.

Die Piazza von Lugano wird von der 1. Mai Kundgebung berieselt. Ich verstehe nicht viel, aber die Gewerkschaften geben lautstark ihr bestes. Wir lassen uns anstecken und helfen dem armen Thomas seinen riesigen Coup zu vertilgen. Er ist dankbar! Gib es das wirklich? Es geht eben nichts über wahre Bikefreunde.

Den Abend geniessen die meisten zuerst noch am Pool und dann freuen wir uns alle auf den Risotto mit Picata. Da es schön warm ist, können wir draussen sitzen. Ich ziehe mir die Sturmhaube über, scheine aber der einzige zu sein, dem es etwas kalt ist. Meine lieben Kollegen wollen mich gleich beim schwarzen Block anmelden.

Alle sind gespannt auf die morgige Königetappe. Boris der lokale Bike crack lässt sich jedoch nicht in die Karten schauen. So gehen wir nach getaner Arbeit glücklich ins Bett.

Fazit des Tages: ca. 1100 Höhenmeter, ein toller Singletrial sowie super Aussicht auf den Lago die Lugano.

Um 8.00 Uhr werden wir mit Sonnenstrahlen wieder geweckt.

Boris teilt uns mit, dass es auf den Mto. della Croce hinauf geht. Von dort soll es dann ununterbrochen auf einem Downhill zurück gehen. Dominique gibt gleich das Tempo vor und wir kommen alle mächtig ins Schwitzen! Auf dem Aufstieg verlieren wir leider zwei Teammitglieder, obwohl alles geplant ist für zwei Schwierigkeitsgruppen. Zwischenmenschliche Kommunikation und das Abstimmen auf alle Könnerstufen ist und bleibt eine schwierige Angelegenheit! Dem restlichen Tross bläst auf dem Monte Croce ein steifer Wind entgegen. Wir geniessen die Aussicht hinter dem Kreuz und stimmen uns gedanklich langsam auf die Single-Trial Abfahrt ein. Monika verlässt uns etwas früher und beginnt sich auf die "vernünftige" Alternativabfahrt. So Gott will, werden wir Sie in Tesserete wieder treffen.

Boris gibt mächtig Gas. Beat, Geri, Jürg, Salvatore und Thomas hängen sich an sein Hinterrad. Ich falle wie immer, wenn es Downhill geht etwas zurück. Nach ca. 2 km treffe ich auf Thomas und einen Wanderer.... Beide leben noch! Wir fahren weiter und stossen zur wartenden Gruppe mit Boris. Die sind schon ganz ungeduldig und gleich geht es weiter. Bald stosse ich wieder auf Thomas den Pechvogel des Tages. Die Pedale hat sich oberhalb des Fussgelenkes hineingebohrt. Thomas verarztet sich gleich selbst. Ich kann ihm mit meiner Schere aushelfen. Beat ist erfreut, dass die "Plastikfahrer" endlich da sind. Wir nehmen es gelassen. Sind ja nur neidisch! Der Trial wird nun richtig flüssig und wir sehen die Spitzengruppe mit Boris bald nicht mehr. Bald sind wir auf uns alleine gestellt und folgen am Hinterrad von Jürg unserem neuen Guide den Spuren unserer Kollegen. Einfach toll diese Abfahrt. Boris ist der Grösste!

Wir geniessen das Mittagessen mit verschiedenen Tessiner Platten und Tomaten ohne Ende. Nach getaner Arbeit erkundigt sich Boris, ob wir noch Lust auf ein weiteres Türli hätten. Ein noch etwas flüssigerer Trial erwarte uns. Die meisten von uns sind sofort Feuer und Flamme. Nochmals geht es auf ca. 1000 Höhenmeter. Wir kämpfen alle und überwinden den inneren Schweinehund nach diesem üppigen Mittagessen. Ich geniesse es mich auch mal an die Spitze der Gruppe begeben zu können. In A. Sta. Maria di Lago machen wir noch einen kurzen Halt. Boris ist wieder in seinem Element und wir rasen den Singletrial hinunter. Einfach toll. Alles was das Biker Herz benötigt: Wurzeln, Bachüberquerungen, Kurven, Stufen. Ich staune einmal mehr, was alles fahrbar ist, wenn man so richtig im Fluss ist. Einzig in einer Waldpassage kommen wir alle auf dem vielen Laub mächtig ins Rutschen. Selbst zu Fuss bleibt es gefährlich...

Praktisch endlos geht es weiter und wir haben alle mächtig Spass. Das Tessin ist einfach geschaffen fürs Biken. Wir haben keinen einzigen Wanderer angetroffen!

Nach einer ordentlichen Bikereinigung gibt es ein Bier und wir freuen uns auf die Polenta mit Kaninchen. Das Essen ist wieder Spitze und wir lassen den Tag nochmals Revue passieren. Beat hat noch nicht genug und stellt eine weitere Tour für den morgigen Tag zusammen.

Am Sonntag Morgen verabschieden wir uns von Salva, Dominique, Thomas, Daniela, Max und Katharina. Beat hat seiner Meinung nach eine Easy Tour zusammengestellt. Wir radeln zuerst dem Luganer See entlang. Dann geht es auf einem schönen Single-Trial hoch Richtung M. Arbostora. Wunderschön biken wir von der Sonne geschützt im Wald hoch. Leider sind alle Restaurant zum bersten voll. Wir geniessen unsere Riegel und Bananen fahren weiter Richtung Carona, Carabbia und schlussendlich Lugano.

Nach einer Dusch- und Bikereinigungsaktion verabschieden wir uns von Jürg und Beat die die Bikes über den San Bernardino nach Hause transportieren. Thomas steckt mit seiner Familie im Stau am Gotthard. Auch das geht vorbei.

Wir geniessen die Rückfahrt mit dem Zug und verabschieden uns in Zürich von Regula und Geri. Spät abends machen wir noch einen kleinen Besuch bei Nancy und Jürg und begeben uns glücklich vom schönen Wochenende mit unseren Bikes nach Hause.

Vielen Dank an alle, die dabei waren und insbesondere an Boris, der einfach eine super Tour zusammengestellt hat.


Weitere Bilder wie folgt: http://www.dokumenzi.ch/JAlbum/2009_Tessin/

http://www.getdropbox.com/gallery/507649/2/2009/Mountainbiking%20Lugano%20Weekend%20Mai%202009?h=9d0c52

https://www.getdropbox.com/home#/Public/Mountainbiking%20Lugano%20Weekend%20Mai%202009/

Beim nächsten Film werde ich die Kamera nicht mehr verdrehen! Man sieht aber trotzdem recht gut, dass Beat micht fasst über den Haufen gefahren hätte....Er kann es einfach nicht lassen auf dem Hinterrad zu fahren.

A Wheely! from Beat Utzinger on Vimeo.





















Kommentare

  1. Super Beitrag!

    Das Wheely Filmchen habe ich mir natürlich gleich in meinen Blog entführt. Danke.

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