Lägern - Hochwacht - Wintereinbruch

Samstag, 7.11.2009, 7.30 Uhr

Schlechtes Wetter ist angesagt. Zurzeit ist es aber noch neblig bei einer Temperatur von ca. 3 Grad. Raus aus den Federn und ab auf das Bike bevor das schlechte Wetter eintrifft.

Nach einem reichhaltigen Frühstück und einem kleinen Öl- und Pumpservice (die negative Kammer verliert regelmässig Luft - nur noch 10 Bar und 21 sind nötig!) geht es los. Von Höri auf dem Radweg Richtung Dielsdorf hat sich ein Unfall ereignet. Ein Raser hat in der Kurve die Herrschaft über sein Fahrzeug verloren und ein anderes entgegenkommendes Auto abgeschossen?! In Dielsdorf biege ich in die steile Auffahrt durch den Rebberg Richtung Regensberg ab. Der Aufstieg ist und bleibt ein Konditions- sowie Rutschtest. Obwohl es nass und etwas rutschig ist, komme ich völlig ausgepumpt ohne abzusteigen auf der Höhe des Friedhofes an. Ich bin knapp oberhalb des Nebels und habe wunderbare Aussicht auf die Alpen. Bis ich meine Kamera ausgepackt habe, verschwinden die Alpen bereits wieder im Nebel... Weiter geht es Richtung Lägernweid. Auf dem Boden liegt viel Laub, das zusammen mit dem Nebel eine schöne glitschige Masse bildet. Volle Konzentration ist somit angesagt beim Aufstieg auf dem Single Trail Richtung Hochwacht. Bereits bei der ersten ruppigen Passage dreht mein Hinterrad durch und ich schiebe mein Bike für 3 Meter. Nach einer weiteren kurzen Tragepassage bin ich oben. Beim Aussichtspunkt treffe ich auf ein Ehepaar aus Buchs. Wir geniessen die super Aussicht Richtung Alpen und fachsimpeln über die rutschige Unterlage und Erfahrungen. Der Föhn hält der Schlechtwetterfront entgegen. Auf der Hochwacht nimmt jedoch der Wind zu und schon bald ergiesst sich ein Graupelschauer über uns. Der Winter ist definitiv da!

Das Ehepaar entschliesst sich auf dem Weg herunter zu fahren, da es auf dem Laub rutschig wie auf der Eisbahn ist. Ich zweige auf den Single-Trail ab. Für den bin ich ja schliesslich hoch pedalt. Am Anfang läuft alles bestens. Vor mir erblicke ich eine schräg verlaufende grössere Wurzelpassage. Mit viel Schwung wage ich es. Die Rutschpartie beginnt und nur Dank dem vielen Schwung ende ich nicht in einem Sturz. Einmal mehr zeigt sich, dass es eben wichtig ist, genug schnell zu sein. Meine Abenteuerlust hat sich etwas gesenkt. Einmal steige ich ab; den Rest des Trails geniesse ich in zügiger Abfahrt.

Es ist 11 Uhr und ich fahre weiter auf dem Höhenzug Richtung Regensdorf. Da ich den Wald nicht besonders gut kenne, verfahre ich mich einige Male. Der tiefer liegende Nebel macht es auch nicht besonders einfach sich zu orientieren. Mit GPS finde ich immer wieder einen interessanten Trail. Meine Zehen sind zum ersten Mal in dieser Saison eiskalt. Die Kältebrücke von den Pedalen wird auch durch die Winterspezialsohle nicht behoben. Wahrscheinlich werde ich einen neuen Winterbikeschuh kaufen, da ich einfach keinen Platz für eine noch dickere Sohle habe.

Es ist 12.oo Uhr und um 12.30 Uhr wollen wir nach Zürich um Mark und Estella (Besuch aus Südafrika) zu treffen. Ich mache die letzten Energiereserven frei und bin um 12.20 Uhr zu Hause. Unter der heissen Dusche tauen die Zehen bald auf und um 12.35 Uhr lasse ich mich zufrieden und total entspannt von Monika nach Zürich chauffieren.

Kommentare