Jura-Biking im Schnee!


5. April 2010

Wie das letzte Jahr wollen wir an Ostern einen Teil des Jura-Bike Trails Nr. 3 abfahren, nachdem das Wetter im Süden nicht sonderlich verlockend tönt und unsere erste Tour mit dem neuen Surf-Bus an den Garadasee ins Wasser gefallen ist.
Weder Oster-Samstag noch Oster-Sonntag ist tolles Bike-Wetter angesagt. An Oster-Montag hingegen soll es im Westen bereits schön werden. Wir entschliessen uns am Oster-Sonntag bereits nach Saignelégier anzureisen. Ziel ist am Montag morgen nach Abzug des schlechten Wetters von Saignélegier nach Delémont zu Biken. Mit dieser Tour werden wir gleich zwei Etappen an einem Tag erledigen.
Natürlich möchte ich ein paar schöne Bilder und Filmchen mit meiner neuen Bikevideokamera machen.

Um 12.30 Uhr am Sonntag starten wir in Bülach und lösen die Zugtickets nach Saignélegier. Als wir in Basel ankommen, werden wir mit Regen begrüsst. Was solls, heute fahren wir ja nur Zug. Von Basel geht es weiter nach Delémont und von dort nach Glovelier und schon bald kommen wir bei garstigem Wetter in Saignelégier an. Hier merke ich, dass ich meinen Helm mit dem Kameraufsatz im Zug liegen gelassen habe. Super Start.Da es erst 4 Uhr ist, entschliessen wir uns im Hotel Centre de Loisirs für einen Saunabesuch. Als wir uns um 18.00 Uhr auf eine Dorfbesichtigung begeben, hat es aufgehört zu Regnen und die Sonne scheint, wenn auch ein bitterkalter Wind bläst.Nach einem feinen Essen (das Centre de Loisirs kann man weiter empfehlen), gehen wir früh zu Bett, da wir früh starten wollen. Monika steht am Morgen wie immer zuerst am Fenster. Meine obligate Frage wie das Wetter ausschaut, wird mit sie habe das Gefühl es seie alles "weiss" und mit Schnee bedeckt beantwortet. Ich kann es kaum fassen und muss mich selber überzeugen. Tatsächlich es hat geschneit und die ganze Landschaft ist mit einer dünnen Schneeschicht überzogen. Das schöne Wetter lässt ebenfalls auf sich Warten.
Nach einem feinen Frühstück starten wir bei Temperaturen unter 0 Grad um ca. 8.45 Uhr mit der Hoffnung, dass bald die Sonne die Wolken ablöst. Gleich steigt es an und der Trail führt über verschneite Wiesen mit sumpfigem Untergrund. Wir lassen uns nicht entmutigen und schiessen ein paar Bilder. Nachdem die Kamera gestern noch volle Baterien angezeigt hat, zeigt Sie jetzt an, dass die Energie bald zu Ende geht. Na ja, kann man nicht ändern.

Das Biken ist beschwerlich...., es spritzt hinten und vorne rauf und mein Ransom und das Scott von Monika sind schon bald braun geteert. Zudem hat es noch begonnen zu Schneien. Können wir bereits nicht mehr festhalten mit der Kamera, da sie vollständig den Geist aufgegeben hat.

Wir folgen dem bestens ausgeschilderten Trail und wir sehen den Doubs im Tal unten. Es scheint eine Abfahrt zu geben. Wir folgen den Täfelchen und komischerweise verschwindet der gekennzeichnete Trail auf meinem GPS. Da sich der Trail zu einem schönen Single-Trail gemausert hat, wollen wir unbedingt den Täfelchen folgen.... Rasant steil geht es hinunter und ich bin völlig überrascht von diesem Trail, da ich das letzte Mal auf den ersten Etappen nur sehr einfache breite Wege in Erinnerung hatte. Wir rattern weiter Richtung Doubs und langsam aber sicher werden die Zehen immer kälter. Unten am Doubs stellen wir fest, dass wir nicht mehr auf dem Trail Nr. 3 sind und einen richtigen Mountain-Bike Trail genommen haben. Kein Problem da der Trail sich nach einem Umweg wieder mit dem Trail Nr. 3 vereinigen wird. Mit klammen Zehen biken wir weiter (haben noch niemanden gesehen, wieso auch). 8 km vor St. Ursanne treffen wir auf zwei andere Biker, die uns begrüssen mit "noch zwei so Verrückte..."

Kaum kommen wir in St. Ursanne an, kommt die Sonne hervor und unsere Stimmung verbessert sich, da wir uns auch noch einer Generalreinigung am Dorfbrunnen unterzogen haben und wir uns in ein Restaurant begeben können.

Nach einem feinen Mittagessen geht es dem Doubs entlang weiter und über den Col der La Croix und dem Col de Rangiers nach Delémont weiter. So richtig schön und warm wird es nie, aber wir kommen im Aufstieg trotzdem ins Schwitzen. Oben pfeifft ein kalter Wind! Kurz vor Delémont kommt dann endlich die Sonne und wir spüren den Frühling.

Eigentlich möchten wir den 16.46 Uhr Zug erwischen. Da Monika in der Abfahrt zwei Mal den vorderen Plastikschutz verliert, sehen wir nur noch die roten Rücklichter. Zum guten Glück. Wir setzen uns an der Piazza in die Sonne und geniessen endlich die wärmenden Sonnenstrahlen.

In Zürich wollen wir den Intercity nach Bülach nehmen. Ein ganz korrekter Kondukteur lässt uns nicht in den Zug. Wir kaufen uns dafür eine Bratwurst und nehmen die S16 in den Flughafen. Es ist schliesslich stahlblauer Himmel und wir wollen den Sonnenuntergang beim nach Hause Biken geniessen.

Von 8 bis 9 säubere ich unsere Bikes. Monika hat noch einen feinen Salat vorbereitet und nach dem Blog erstellen geht es nun rund um zu frieden ins Bett!

Tachostand: 80 km, 1200 Höhenmetter

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