Jura Bike Tour am Osterwochenende

Am Freitag morgen nahmen wir den 7.00 Uhr Zug nach Zürich und trafen Geri und Regula im Interregio nach La Chaux de Fonds zu unserem kleinen Bikeabenteuer im Jura. Endlich ein paar Tage ausspannen bei diesem tollen Wetter.

In La Chaux de Fonds konnten wir bereits die wärmende Sonne bei einem Cafeteria-Stopp vor dem Beginn der ersten Etappe nach Couvet geniessen. So lässt es sich leben! Dafür ging es dann mit einer happigen Steigung auch gleich zur Sache. Geri war an diesem Tag besonders gut drauf und zeigte uns gleich wie man auf dem Hinterrad den Berg hoch fährt :). Am Anfang ist es ungewohnt mit dem Rucksack steile Rampen hochzufahren. Das Vorderrad hebt schnell ab und man muss sich auch zuerst wieder an die zusätzlichen Kilos am Rücken gewöhnen.



Gleich auf der Anhöhe oberhalb von La Chaux de Fonds können wir einen schönen Singletrail geniessen. Die Tour führt uns dann weiter entlang des Doubs auf einfachen Waldwegen mit immer wieder schönen Aussichten auf die Schlucht.


Oberhalb des Lac Brenets legen wir unseren Mittagsrast ein, bevor wir uns dann auf den langen Aufstieg zum  Grand Som Martel auf schönen Waldstrassen und ab und zu sogar Single-Trails begeben.

Das Gipfelphoto darf dann natürlich nicht fehlen:



Die Tour zieht sich dann fast (endlos) lang zur Crêt de Sapel entlang. Wir geniessen die Etappe bei diesem tollen Wetter in vollen Zügen. T-Shirt fahren an Ostern. Einfach Spitze. Als letzten Leckerbissen geniessen wir die rasante Abfahrt nach Couvet und lassen uns gleich an unserem Etappenziel im Hotel de L'Aigle im schönen Gartenrestaurant nieder. Das Hotel hat viel Charme. Wir verbringen einen schönen Abend bei feinem Essen und eine ruhige Nacht in den heimeligen Zimmern.

Das GPS sagt:



Morgens um 9.00 Uhr brechen wir bereits zur zweiten Etappe nach Ste Groix auf. Es ist zwar noch etwas bewölkt aber auch jetzt schon fast 10 Grad. Ich freue mich vor allem auf den Creux du Van, da ich ihn noch nie gesehen habe. Mitten im Aufstieg überholen uns zwei Flyer-Fahrer in flottem Tempo während wir die Waldstrasse hochmühlen. Wie immer sorgt dies natürlich für Gesprächsstoff. Die Diskussion führt zu generellen Energiefragen der Schweiz unsw. Bald sind wir wieder alleine im Wald mit unseren Gesprächen.


 

Ein grosser Vorteil ist zur Zeit, dass die Kühe die Weiden noch nicht bezogen haben. Das heisst wir haben freie Fahrt. Aber Achtung nicht so.... Immer diese Möchtegernhindernisfahrer.

Kurz vor dem Creux du Van geht es auf der Strasse weiter. Die Nähe des Creux du Van zeigt sich durch erste Autos die uns überholen. Ich habe auf dem GPS eine Alternativroute erstellt und wir zweigen auf einen Wanderweg ohne Wanderer ab. Nach 1 km dann ein grosser Parkplatz mit vielen Autos. Wir sind da! Die letzten paar huntert Meter muss nun Jedermann/-frau zu Fuss gehen. Unser Ziel ist es entlang der Kante hoch zu biken und immer wieder die atemberaubende Sicht zu geniessen. Wirklich toll, was wir die Natur hier geschaffen hat. Wir schiessen viele Fotos und biken langsam hoch. Eine sogenannte Auto-Wanderin (500 Meter vom Parkplatz gelaufen) muss mal wieder einen Spruch fallen lassen wie z.B. die würden sogar noch mit den Motorbikes hier hochfahren, wenn es erlaubt wäre. Solche Sprüche nerven schon etwas, zumal es genügend Platz hat und die Biker keinen grösseren Flurschaden als die Wanderer anrichten.
Wir legen noch eine kleine Mittagsrast ein und bald schon dösen die Einen vor sich hin....während ich das ultimative Creux Du Van Bild mit totem Baum schiesse....





Nach diesem Highlight begeben wir uns wieder auf die Original-Route zurück.  Es folgt dann irgendwann noch ein kleiner technischer Downhill, wo Geri und ich voll den Abzweiger verpassen. In flottem Tempo geht es mit Up and Downs und Sicht auf den Neuenburgersee Richtung Ste Croix zum Etappenziel im Hotel de France weiter.



Um 16.30 Uhr ist das Restaurant des Hotel de la France geschlossen und wir begeben uns auf die Suche nach einer Alternative. Schon bald werden wir fündig. Im Gegensatz zu gestern ist der Wind wesentlich kühler und wir müssen uns wärmer anziehen, damit wir unser Bier auf dem Dorfplatz geniessen können. Ein einheimischer Biker will uns lokale Touren schmackhaft machen. Wir scheinen in der Alternativszene abgestiegen zu sein. Der Kollege des Bikers ist bereits total verladen und verträumt. Das Bier schmeckt und wir verzehren auch noch die bereits etwas trockenen Gipfeli vom Morgen zusammen mit einem Minorschoggistengeli. Die Kälte und Müdigkeit lässt uns zurück ins Hotel wandern und die Zimmer beziehen. Nach einem kurzen Löseln stellen wir fest, dass wir heute das Zimmer ohne Badewanne haben. Somit kein heisses Bad für Beat und Monika. Dafür freuen sich Geri und Regula um so mehr.

Auch im Hotel de la France lässt sich gut dinieren mit einem Absynth zum Schluss. Wir entschliessen uns am nächsten Tag die Route 8 bis mindestens Le Pont in Angriff zu nehmen und dann dort zu entscheiden wie es zurück geht. 


In der Nacht hat es ganz kurz geregnet und die Temperaturen sind deutlich kühler als die letzten zwei Tage. Beim Biken wird es uns schnell warm und wir schrauben uns langsam aber sicher Richtung Grange Neuve hoch. Auf der rechten Seite entdecken wir eine ganze Herde Gämsen im Hang. Vom Grange Neuve geht es auf Militärwegen an vielen Bunkern vorbei zu einem schönen Aussichtspunkt. Hier rasten wir.





Es ist frisch und windig und ein paar Regentropfen kommen daher. Wir schätzen die Temperatur auf ca. 10 Grad. Das GPS meldet im Nachhinein 7 Grad. Für die Abfahrt wird die Regenjacke montiert. Bald schon brettern wir los und die Knie werden so richtig schön kalt. Der Trail ist nicht gerade spannend darum halte ich Ausschau nach Singletrails. Schon bald werden wir fündig und brettern nach unserem eigenen Gusto nach Vallorbe hinunter. Monika und Regula sind ebenfalls begeistert von den schönen Trails durch den Wald. Im letzten Downhill-Abschnitt passiert es dann... Monika will ihren Sattel im Fahren senken, das Vorderrad rutscht weg und Sie mit dem Lenker im Bauch in die Büsche. Zum guten Glück ist nichts gebrochen! Nach diesem kleinen Malheur legen wir einen kleinen Rast in Vallorbe ein.

So nun kommt bereits der Schlussaufstieg zum Lac de Joux. Nochmals ca. 350 Höhenmeter und wir haben es geschafft. Es ist deutlich wärmer geworden und wir beginnen schon wieder zu schwitzen. Wie Zwiebeln schälen wir uns aus zwei Schichten heraus und fahren mit dem T-Shirt hoch. Nach Le Pont hinunter gibt es noch einen kurzen Mini-Single-Trail den wir geniessen.

Zuerst kehren wir im Restaurant ein und bestellen uns Meringue mit Rahm oder Glace, je nach Gusto. Die Portionen sind etwas dürftig und wir beschliessen zur Creperia zurück zu fahren. Wir bestellen uns feine Käse, Schinken, Champignon und Spiegeleier Crèpes. Die schmecken wirklich köstlich. Nur ging alles etwas lang und der Zug ist ohne uns abgefahren. Macht nix wir nehmen den nächsten. 20 Minuten später werden am Tisch neben an feine Dessert Crèpes serviert. Wir bestellen ebenfalls gleich vier. Pünktlich schaffen wir es mit vollem Magen auf den Zug Richtung Yverdon.
 Bald nimmt die Müdigkeit überhand und ich döse vor mich hin. In Yverdon heisst es nochmals warten, da wir 1 Stunde zu früh sind für die IC-Reservation. Sämtliche Schalter machen um 17.15 Uhr dicht. Als der IC dann einfährt, versuchen wir unsere Räder im Wagen 1 aufzuhängen. Toll: da hängen bereits 2 Räder. Der Lokomotivführer teilt uns mit, dass wir das eine Rad nicht einfach stehen lassen können. Wir sind auf 100 und versuchen im nächsten voll besetzten Wagen die Sünder ausfindig zu machen. Endlich kommt ein älteres Paar auf uns zu. Eine hitzige Debatte entwickelt sich, bei der festgestellt wird, dass die Räder des älteren Paares am falschen Ort hängen. Monika ist eine Ziege, ich ein Blödmann. Da sich nichts Konstruktives erzeugen lässt und der Lokführer in der Zwischenzeit seine Türe geschlossen hät, nehmen wir das falsch aufgehängte Fahrrad kurzerhand unter heftigem Protest der unverkennbar deutschen Frau vom Aufhänger herunter und platzieren unser Bike dort. Die IC-Selbstverlad Regelungen sind einfach zu wenig klar im Zug angebracht. Es braucht klarere Hinweis-Schilder!



Schlussendlich geniessen wir die Heimfahrt im Restaurant-Wagen des Zuges. Schön wars und viel zu schnell vorbei!


Kommentare

  1. Hey Super Bericht und auch eine geniale Tour. Das muss ich auch mal machen!

    AntwortenLöschen
  2. Wir sollten den Jura auch mal per Bike erkunden, ist sicher wunderschön, aber der Selbstverlad mit vorhergehender Reservation in den IC-Zügen ist wirklich ein Scheiss... ...wir hatten auch schon Diskussionen mit dem Bahnpersonal. Es kann sich lohnen einen leichten Bikesack mitzunehmen, Vorderrad ab und rein in den Sack mit dem Bike und in den Zug. Es hat dann auch nicht mehr Platz, aber sie müssen das Velo ohne Reservation als Gepäcksstück mitnehmen.

    AntwortenLöschen
  3. Ja, das nächste Mal werden wir wohl die TranZbags mitnehmen...

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen