Schwimm-Saisonende im Zürichsee naht!

Am Donnerstag Abend ging der Altweibersommer zu Ende und über das ganze Wochenende blieb es wesentlich frischer. Gespannt checkte ich am Montag Morgen die Seetemperatur des Zürichsee. In diesen drei Tagen fiel die Temperatur um ca. 3 Grad von 19.5 auf 16.5. Wie vor etwas mehr als 1 Jahr war die Luft um die Mittagszeit mit ca. 11 Grad wieder einmal kälter als das Wasser. Zudem war der Wind mit durchschnittlich 3 Beaufort nicht ohne. Ab und zu war sogar eine Schaumkrone zu erblicken.


Da mein Arbeitskollege Philippe in der Lenzerheide in den Ferien weilt, war ich ganz alleine im Strandband bei Uetikon. Bei diesem Wetter blieb ich ganz alleine. Etwas Ueberwindung braucht es schon sich bei dieser Temperatur in den Neopren und anschliessend ins Wasser zu stürzen.

Der Wellengang war tatsächlich recht stark und es ging nicht lange bis ich mich das erste mal verschluckte. Dabei denke ich an den armen Schweizer der letzthin bei seinem Versuch der Aermerkanalueberquerung gescheitert war, weil er zu viel Salzwasser beim hohen Wellengang trank. Wie immer waren die Wellen beim Hafen am höchsten. Musste sogar einen kleinen Zwischenhalt einlegen, da mich das geschluckte Wasser im Hals reizte. Nach dem Hafen bog ich dann in die ganz leicht geschützte Bucht ein, da es bestimmt auch nicht ganz einfach für allfällige Schiffe wäre mich in dem Auf und Ab der Wellen zu sehen.

Nach ca. 1.1 km und heute 20 Minuten geht es auf den Rückweg. Alle 6 - 7 Wellen gibt es einen schönen Schub von hinten. Vorne im Blickfeld sehe ich das Kursschiff Richtung Männedorf zusteuern. Wie immer, ist mir die Situation nicht ganz geheuer und ich verlege meinen Kurs etwas näher an die Küste, obwohl ich weiss, dass das Kursschiff seinen Kurs noch ändern wird. Die Schiffsmotoren sind gut zu hören, auch wenn das Schiff ca. 150 Meter entfernt ist.

Auf der Hafenhöhe gilt es wieder den Ueberblick zu bekommen. Kein Schiff ist weit und breit in Sicht. Wie immer hat es hier eine Gegenströmung und so richtig vorwärts geht es dann wieder nach den Fahnen am Hafen. Die letzten 400 Meter machen Spass, obwohl ich die Anstrengung etwas spüre. Nach 43 Minuten bin ich am Ziel. Etwa 5 Minuten langsamer war ich als sonst. Ich bleibe noch etwas im Wasser und arbeite an meiner Schwimmtechnik. Zufrieden Dusche ich unter freiem Himmel! Das Wasser aus der Dusche scheint mir noch eine Spur kälter als das Seewasser zu sein.




Diese Saison war ich bereits 57 mal im Zürichsee Schwimmen. Total habe ich bereits 120 km zurückgelegt. Knapp 2 Tage war ich im Wasser unterwegs. Rückblickend war es eine unglaublich lange Saison, die im Mai startete und nun im Oktober enden wird. Seit Mitte Saison sind wir meistens zu zweit unterwegs. Meistens verliere ich knapp 10 Minuten auf die 2.2 km. Die Rekordzeit von Philippe liegt bei ca. 28 Minuten 20 Sekunden (ca. 12 Minuten 50 Sekunden pro Kilometer). Meine bei ca. 38 Minuten (17 Minuten 15 Sekunden pro Kilometer). Da sieht man, was Beweglichkeit in den Schultern und eine super Technik ausmachen. Ich habe mit Beweglichkeitsübungen begonnen. Mein Ziel ist es mit mehr Beweglichkeit in den Schultern die Gleitphase zu verlängern. Ob mir dies gelingt, wird von meinem Durchhaltewillen bei den Beweglichkeitsübungen abhängen.

Einmal waren Philippe und ich im Juli (kurzer Sommerunterbruch) etwas unfreiwillig bei Sturmwarnung unterwegs. Auf unserem Rückweg legte der Wind nochmals kräftig zu und wir sahen die Lichter der Sturmwarnung auf der gegenüberliegenden Seeseite. Mir war der Wellengang dann wirklich zu hoch und ich musste ab und zu zum Brustschwimmen übergehen, da es mir einfacher fiel die entgegenkommenden Wellen abzutauchen. Beim Hafen war ich nahe daran aus dem Wasser zu steigen und die Abkürzung durch den Park zu nehmen. Am Schluss war ich dann nudelfertig.

Am schönsten ist es, wenn der See spiegelglatt ist. Dies kommt aber selten vor...

Nachfolgend noch ein paar schöne Eindrücke vom Schwimmen im Zürichsee:














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