Testbiken auf der Lenzerheide am 24. September 2011

Da ich mich schon länger mit dem Kauf eines 29Zoll-Bike befasse, wollte ich unbedingt einmal verschiedene 29er fahren. Da die Auswahl bei den Händlern sehr eingeschränkt ist, wollt ich in der Lenzerheide beim Testride die 2012 Modelle ausprobieren.

Bereits um 8.00 Uhr ging es für mich los Richtung Lenzerheide. So um 10.00 Uhr war ich dann da. Natürlich waren schon sämtliche Parkplätze weg. Einige Biker waren zu Fuss unterwegs nur mit Helm... Ja, so mache ich das auch, entschied ich und fuhr zum Valbella-Inn und checkte gleich ein. Dann rasch in die Bikeklamotten wechseln und ab ging es zu Fuss zur Station Rothornbahn. Nach ca. 15 Minuten traf ich dort ein und wurde vom Rummel so richtig überrollt.

Gleich sehe ich den Giant-Stand. Haben Sie wohl das vollgefederte 29er da? Erste Enttäuschung; nix da heisst es. Na, ja sehe den Cannondale-Stand: Versuchen wir es dort mal mit dem vollgefederten 29er Scalpel. Ein L hätten Sie da... Aha, nicht ideal aber versuchen wir es. Nach ca. 25 Minuten warten ist das Bike verfügbar. Wunderschön ist das Bike; einfach super verarbeitet von A - Z. Gedanklich habe ich das Bike bereits gekauft. Zuerst bin ich etwas enttäuscht von der Testrunde. Kein Singletrail. Aber nach 15 Minuten steigt es an und dann kommt einer herrliche Single-Trail Passage zurück zum Dorf Lenzerheide. Ich bin begeistert vom Bike. Die Sitzposition ist recht sportlich und die Hinterraddämpfung etwas hart. Das liegt aber wahrscheinlich auch an der Grösse L und viel Zeit wurde ja nicht verwendet für die Einstellung des Dämpfers hinten.

Zum Vergleich möchte ich dann einfach mal das 26Zoll Scalpel von Cannondale fahren. Ist ein ganz anderes Bike, hat mich aber schon immer interessiert wie es wohl zu fahren sei. In 20 Minuten soll es zurück sein. Nach 40 Minuten ist der Typ immer noch nicht zurück und mein Magen knurrt. Ich lasse mir die Stimmung nicht verderben und begebe mich in die Schlange bei der Verpflegung. Hier dauert es auch eine Weile. Der Grillmeister scheint gerne schwarze Bratwürste zu haben. Ich interveniere und die drei hinter mir wollen ihre Bratwurst auch bevor sie noch gänzlich verkohlen.

Aufgrund der forgeschrittenen Zeit begebe ich mich zum Specialised Stand. Das 29er Epic hätte ich gerne. Die Schlange ist lang... Na ja, nur nicht entmutigen lassen. Nach 5 Minuten sehe ich ein altbekanntes Gesicht aus unserer Unterländer Bikegruppe. Peter ist mich Michele und den Kindern unterwegs. Ich verabrede mich mit ihm zum Testride mit dem Epic, hat er doch bereits ein 29er Epic gekauft, von dem er begeistert ist. Ich fühle mich auf dem S-Works Epic gleich wohl und Peter zeigt mir einen coolen Trail ausserhalb des Testrides. Toll wie man über die Hindernisse hinwegkommt. Spielt keine Rolle, wo man lang fährt. Man rollt schön hinüber. Peter will dann, dass ich sein Bike ausprobiere, da er die Sitzposition verändert hat. Wirklich toll, so wie seins muss meines auch sein. Mit dem Alter sitzt man gerne bequem aufrecht mit nicht zu viel Gewicht auf den Armen. Was micht stört, ist dass das Bike etwas quitscht, wenn man in die Pedalen tritt. Peter meint, das seie normal. Seines mache das auch etwas. Bin mir nicht mehr so sicher, ob ich das Canondale wirklich will...., aber die Geräusche...

Ich verabschiede mich von Peter und begebe mich zum Trek-Stand um ein Supefly 100 29er zu fahren. Auch hier heisst es warten. Dafür sind alle Grössen da. Nach 30 Minuten bin ich unterwegs mit einem 17.5 Zoll Rahmen. Ich sitze drauf und fühle mich gleich super wohl. Die Sitzposition ist wie beim Epic Specialised von Peter....

Schon etwas müde begebe ich mich wieder auf den gleichen Testride wie vorhin mit dem Specialised. Einfach toll das Bike. Keine Geräusche, super Schaltung, tolle Federung hinten (besser als bei Specialised und Cannondale). Im Magazin Bike wird die Sitzposition als zu wenig sportlich eingestuft. Die Lenkerkrümmung sei wie bei einem Tourenbike. Genau diese Kritikpunkte empfinde ich hingegen als absolute Pluspunkte gegenüber dem Specialised und dem Cannondale. Was mir auch gefällt am Superfly 100 ist, dass es keinen Schnickschnack am Bike gibt. Beim Specialised bin ich mit nicht so sicher, wie lange dieses Superbrain an der Hinterraddämpfung dann in der Praxis auch funktioniert.

Ich hole mir noch überall Preislisten und verlasse müde aber zufrieden das Testgelände Richtung Hotel.

Monika ist noch nicht da und ich vertiefe mich gleich nochmals in die Features der drei Bikes. Bald kommt Monika mit dem Bus an und wir geniessen die schöne Wellnesszone des Valbella-Inn. Das Testbiken hat mich müder gemacht, als ich erwartet hätte.

Am nächsten Tag sind wir schon früh auf und beschliessen die ausgeschielderte Alpentour zu biken. Nach ca. 600 Höhenmetern kommt eine Abzweigung. Kann man hier die Tour etwas verlängern? Monika lässt sich überzeugen und einmal mehr landen wir in einer Sackgasse. Wir müssten das Bike mindestens eine halbe Stunde nach oben tragen. Da fahren wir lieber zurück zum Abzweiger und folgen nun der ausgeschielderten Route. Zuletzt kommen wir so richtig auf unsere Kosten. Eine ganz grobe Geröllpiste geht es runter, und ich flitze an ein paar Hardtailfahrern vorbei. Endlich hat auch ein Restaurant offen und wir lassen es uns gut gehen.

Bei unserem Bus angekommen, überlegen wir uns, ob wir nochmals aufs Testgelände wollen. Irgendwie habe ich genug, zumal der Parkplatz wieder genau gleich voll ist wie am Samstag.

Somit geht es ab nach Hause ins Zürcher Unterland...

Welches Bike ich nun kaufe? Habe gestern noch den Jürg Birrer von Giant gesehen. Vielleich kann ich dieses Bike ja trotzdem mal noch testen. Mal sehen...



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