Letzte Eindrücke vom Februar!

Letztes Wochenende haben wir uns kurzfristig entschlossen am Langdistanzrennen von Maloja nach Zernez (knapp 60 km) teilzunehmen. Am Freitag haben wir dann noch mit Lieferdienst zu meinem Arbeitgeber in Männedorf die neuen Fischer RCS Carbon Skier erhalten. Ein wirklich toller Service von Dani vom Worldinline Center in Schindellegi.

Mit 4 Skating Skiern bepackt, ging es dann bereits um 13.00 Uhr Richtung Zürich - Engadin los. Im Restaurant-Wagen habe ich mit Monika abgemacht. Nachdem ich den ganzen Zug abgelaufen bin, stelle ich fest, dass es keinen Restaurantwagen gibt. Na toll, das macht Spass. Über den Lautsprecher erfahren wir, dass ein Minibarwägelchen im Zug unterwegs sei. Wir warten und warten und essen mal einen Apfel und eine Karotte. Als dann das Wägelchen endlich kommt, sind alle Sandwiches bereits weg und es gibt nur noch ein Biberli...
Wie immer haben wir dann noch massiv Verspätung mit der RHB (immerhin gab
es noch ein Sandwich zum Essen). Dafür wartet der Postbus und weiter geht es von St. Moritz zum Endziel Maloja! Nach 6 Stunden ist es geschafft. Ich bin so richtig schlapp und nach einem feinen Nachtessen geht es ab ins Bett zum Schlafen.
Kurz nach 7.00 Uhr geht es auf die Loipe, die direkt vor dem Hotel Schweizerhof beginnt. Skitest ist angesagt! Wir stellen uns neben einander in die Spur (Monika mit neuem Fischer Ski und ich mit altem von mir super gewachstem Rossignol). Während Monika mit Ihrer Skiern schön davongleitet, komme ich kaum vom Fleck....Sie versucht es dann noch mit ihren Rossignol gegen meinen Rossignol. Wir kommen immerhin beide nicht richtig vom Fleck. Im letzten Test treten meine Fischer gegen ihre Fischer an. Monika kommt wieder schneller weg, aber am Schluss komme ich ein bisschen weiter im Auslauf. Wir entscheiden uns am Rennen die neuen Skier zu laufen.

Ein tolles Morgenessen erwartet uns, das wir so richtig geniessen. Vor dem Rennen fühlen wir uns aber beide nicht so wirklich fit und wie immer sind wir nervös, obwohl es ja eigentlich um nichts geht. Um 9.15 Uhr holen wir die Startnummer ab und machen uns richtig Start auf. Wir sind vielleicht ca. 400 Läufer, wobei nur die Hälfte die ganzen 58 km läuft.

Um 10.00 Uhr skaten wir los über die Seen Richtung Silvaplana. Nicht mal am Start war ein Gedränge. Es hat viel Platz und jeder kann sein Tempo laufen. Vorne geht die Post ab. Ich versuche ein gutes Tempo zu laufen ohne ans Limit zu gehen. Ueber die Seen läuft es gut und bald ist Silvaplana erreicht. Den ersten Verpflegungsposten lasse ich aus und nehme gleich den Aufstieg zur Schanze in Angriff. Auch hier gehe ich nicht ganz ans Limit (wie sonst beim Engadiner). In der Abfahrt lasse ich es schön laufen und gönne mir ein paar Schlücke aus der mitgeführten Trinkflasche. Richtig schnell wird es nicht, da der Schnee sulzig ist. Ich fühle mich gut und überhole immer wieder ein paar Wettkampfteilnehmer und auch sonstige Langläufer. Die Abfahrt im Statzerwald nach Pontresina nehme ich ganz alleine unter die Füsse.

Eine andere Gruppe kann ich einiger 100 Meter weiter vorne sehen. Ich fahre einfach mein Tempo und nach gut 20 km kommt ein weiterer Verpflegungsposten. Da es viel zu warm ist und meine Bikejacke eigentlich viel zu dick ist, bleibe ich etwas länger am Verpflegungsposten hängen und nehme gleich zwei Becher Tee zu mir und genehmige mir auch noch drei Orangenschnitze.

Nun geht es auf den langen Weg nach Zuoz. Ich fühle mich gut und kann praktisch die ganze Strecke im 1:1 zurücklegen. Etwas störrend sind nur die Kurzstreckenläufer (38 km), die je näher wir Richtung Zuoz kommen, von hinten auflaufen. Ich lasse mich zu einem etwas schnelleren Tempo verleiten und bin gar nicht unglücklich, dass nun eine kurze Strecke zu Fuss durch Chamues Punt zurück gelegt werden muss.

Gut erholt, geht es weiter Richtung Zuoz. Die meisten zweigen ab. Zu dritt machen wir uns nun unterwegs zu den Golanhöhen Richtung Schanf und dem letzten Verpflegungsposten bei km 40. Meine Arme fühlen sich immer noch gut an. Keine Krämpfe wie sonst meistens bei km 40 am Engadiner. Die Beine hingegen sind müde.

Der Schnee ist extrem stumpf und wir schleichen zu Dritt Richtung S-chanf. Jede Abfahrt fahre ich mit Doppelstock in der klassischen Spur. Endlich taucht der Verpflegungsposten auf. 3 Bananenstücke und einen Becher Tee genehmige ich mir und als Zweiter begebe ich mich wieder in die Spur. Der vordere Läufer ist mir zu schnell und so falle ich langsam zurück. Aber schon bald sehe ich zwei weitere Läufer vor mir. Langsam aber sicher rücke ich etwas näher. In der Abfahrt bin ich dann eher etwas langsamer. Beim nächsten Anstieg knacke ich dann die Beiden und schon bald bin ich ganz alleine unterwegs.

Ab und zu überhole ich noch ein paar nicht Wettkampflangläufer. Wirklich schnell bin ich nicht, da der Schnee stumpf bleibt. Selbst in den Abfahrten schiebe ich mit Doppelstock an. Zwei wirlich steile Rampen gibt es noch im Ladystep zu erklimmen, bevor es dann auf die letzte Abfahrt Richtung Zernez geht. Am Schluss reicht die Kraft so gar noch für einen Spurt. Die Arme sind immer noch ok, aber in den Beinen bin ich völlig ausgebrannt.

Der Speaker feuert mich an (sonst ist fast niemand da) und ich ueberquere die Ziellinie in 3:29 Stunden. Es ist warm wie im Frühling und ich bin so richtig durstig. Nach einem Drink und etwas Warten begebe ich mich auf den Skiern zurück zum Ziel, um Monika beim Einlaufen zu fotografieren. Nach 3:49 ist auch Monika im Ziel. Wir geniessen beide das Gefühl etwas Grosses geleistet zu haben!

Die Rückfahrt nach Maloja mit dem Zug und Bus dauert dann fast gleich lange wie das Rennen! Im Schweizerhof treffen wir dann noch auf einen Gast, der das Rennen in 3 Stunden lief. Schapo!

Wir haben dann unsere Zeit natürlich noch mit derjenigen von Philip und Ursi, die im 2009 teilgenommer haben, verglichen. Ja, da müssen wir noch etwas trainieren, um mithalten zu können.
Schön war's! Der Weg ist das Ziel!

Eindrücke wie folgt:



Kommentare

  1. Wow, Ihr seid einfach die Besten. Herzliche Gratulation, tolle Leistung!

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  2. Da kommen Erinnerungen auf! Uns erging es jeweils ähnlich. Und die Zeiten kann man eh nicht vergleichen, weil die Verhältnisse nicht jedes Jahr identisch sind!

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