Supporterhochs- und Tiefs am Gigathlon

Schon ist es gut drei Wochen her, dass ich am Gigathlon als Supporter für Monika und Emanuel den Sherpa Tensing spielte. Zeit das Ganze nochmals Revue passieren zu lassen. Was waren den die Hoch und Tiefs aus Supportersicht an diesem Gigaereignis?

1. Tiefpunkt

Bei Ankunkft wurde mir von Monika mitgeteilt, dass eine Luftkammer meiner Exped Matratze innerlich geplatzt seie. Alles halb so schlimm, die Nacht wird ja so wie so kurz, da ich am ersten Tag den Supporterzug um 5.20 Uhr erwischen muss. Kaum habe ich mich auf der defekten Matratze installiert, ertönt ein erneuter Knall und das Ding wird immer unförmiger. Im 5 Minuten Takt geht es so weiter, bis ich mich entschliesse die Matratze aus dem Zelt zu werfen. Ich mag es ja gerne hart, aber irgendwie ist es halt doch etwas zu hart und der Schlaf ist nicht wirklich tief. Um 4 Uhr sind wir alle wach.... Bereits herrscht emsiges Treiben. Mit meinem Tramperrucksack mache ich mich auf den Weg an den Bahnhof Olten Hammer. In der Zwischenzeit ist Emanuel schon gestartet zur 50 km Tortur auf den Inlines. Besser er als ich. Die 50 km spürt er bestimmt noch mehr im Rücken als ich meine harte Uebernachtungsuebung:)

1. Highlight

Ein Tatzelwurm von unzähligen Supportern und Schwimmathleten wälzt sich Richtung Aare.


Die Sonne steigt hinter dem Jura auf und wirft ihre Strahlen über die Felder. Die Kühe auf der Weide haben so etwas gar noch nie erlebt und werden ganz nervös. Als ich versuche ein Photo zu schiessen, begiebt sich die Kuh in Angriffsstellung und ich beschliesse möglichst rasch mit meinem Rucksack das Weite zu suchen. Das Supporterrot meines T-Shirts scheint nicht wirklich ideal zu sein. Zum guten Glück war kein Stier in der Nähe...



2. Highlight

Ein kleiner Besuch des Toi Toi. Der Duft ist schon so vertraut. Dann endlich Zeit für ein Frühstück auf meinem kleinen Campingstuhl. Schon bald werde ich meinen Löffel los, da noch eine andere Supporterin Bedarf hat. Teamgeist kommt bereits auf...

3. Highlight

Severin Widmer trifft ein. Durchschnittsgeschwindigkeit 42.5 km/h! Unglaublich. Dann passiert lange nichts mehr. Kein Wunder. Wann kommt Emanuel? Eigentlich sollte er schon da sein. Habe ich ihn vielleicht verpasst? Ich tigere hin und her. Mit 15 Minuten Rückstand auf den mir von Monika gegebenen Fahrplan kommt er in der Couple Wechselzone an. Raus aus den Inlines und rein in den Neopren. Gar nicht so einfach verschwitzt in den Neopren rein zu kommen. Mit Plastiksack zur Hilfe schafen wir das erste Bein ganz schnell. Beim zweiten Bein ist alles so eng. Gibts doch nicht. Was ist da los? Emanuel und ich haben es fertig gebracht, dass er in die Armöffnung anstatt in die Beinöffnung gestiegen ist. Unglaublich! Wie kommt man da wieder raus? Irgendwie schaffen wir auch das, noch ein Photo und dann ist er schon wieder weg und ich packe die Inlineausrüstung in den Tramperrucksack und ziehe Richtung Bahnhof weiter.


4. Highlight

Entgegen den Instruktionen von Monika entschliesse ich mich mit dem Zug in Solothurn einen Zwischenhalt einzulegen. Von der Brücke sieht man die Gigathleten Richtung Zielankunft Schwimmen. Ein toller Anblick bei diesem schönen Wetter.


Monika ist schon ganz nervös am Bikestart und freut sich mich zu sehen.


Das Schwimmen in der Aare scheint besonders hart zu sein. Viele Athleten haben massive Verspätung und so auch Emanuel. Nach 45 Minuten über Zeitplan trifft er glücklich in der Bikewechselzone ein.

Krämpfe in beiden Beinen hatte er und musste sogar kurz auf dem Rücken pausieren. Die Aare ist mit 18 Grad nicht gerade warm und das Inlinen war ja auch nicht ohne. Aber wahrscheinlich ist der Druck des Anzuges auf die Muskeln schuld. Ich frage mich wie Manuel nochmals über 100 km mit 2000 Höhenmetern machen will.

5. Highlight

Ich schleppe das ganze Inline- und Schwimmmaterial zurück ins Camp. Von dort trampe ich zum Parkplatz (weiter weg geht es wohl nicht mehr!). Wo ist der Bus parkiert? Natürlich ganz hinten. Mir läuft der Schweiss runter. Wer macht eigentlich den Gigathlon? Ab mit dem nassen Zeug in den Buss. Endlich Zeit für ein Sandwich im Schatten auf dem Campingstuhl hinter dem Buss. Was für ein Luxus. Wie läuft es Monika auf dem Mountainbike? Hoffentlich gut. Ich bin es leid zu Fuss unterwegs zu sein und fahre mit meinem Mountainbike ins Camp zurück. Packe noch einige Sachen ein und ab geht es mit dem Bike und Riesenrucksack nach Oensingen. Bald schon habe ich zwei Rennradfahrerinnen in meinem Schlepptau, die sich über den guten Windschatten freuen. Ich schwitze wie verrückt und muss die Rennradfahrerinnen ziehen lassen. Pha das zieht sich nach Oensingen bei dieser Hitze. Beim ersten Brunnen stecke ich meinen Kopf rein und fülle die Wasserflasche nach.

6. Highlight

In Oensingen ist der Bär los! Emanuel hat ein Nickerchen gemacht und ist wieder voller Tatendrang für die Rennradstrecke. Wir warten gemeinsam auf Monika. Nach ca. 4 Stunden Fahrzeit kommt Monika ins Ziel und weg ist Emanuel.


Monika wurde auf der Mounteinbikestrecke von einem Idioten regelrecht abgeschossen. Er hängte sich beim Vorbeidrängen in Ihrem Rucksack ein und ehe sie reagieren konnte, befand sie sich nach zweifachem Saltomortale unterhalb des Abhanges. Zum guten Glück hat sie nur Prellungen. Das Bein hat sich bereits dunkel verfärbt und schmerzt. So ein Mist. Kann sie zum Laufen antretten?

7. Highlight

Ich begebe mich mit dem Bike von Monika in die Schlange vor der Säuberungsstation. Sumpfig war's und das sieht man. Ich habe Riesenglück und erwische die richtige Schlange, bei der es rasch vorwärts geht. Munter schwitze ich vor mir her in der brütenden Hitze. Monika ruht sich etwas aus im Schatten. Noch rasch die Kette ölen und ein kurzer Check des Bikes nach dem Sturtz. Alles Paletti und ab mit dem Bike in das Gebäude. Schon unglaublich so viele Bikes der verschiedensten Marken auf einem Fleck.

8. Highlight

Die Duschen sind irgendwo im Nirwanah. Monika verzichtet darauf und reist mit dem Zug weiter. Es ist heiss und ich bleibe einige Zeit in der kühlen Bahnunterführung zum Relaxen! Mit dem schweren Rucksack mache ich mich auf den Rückweg nach Olten. Alleine auf weiter Flur...


Alle paar Kilometer mache ich einen Entlastungsstopp für den Rücken. Zurück im Camp deponiere ich den Rucksack und fahre mit dem Bike zum Aarebad. Die Oltener haben ein super 50 Meter Becken. Nur leider habe ich meine Schwimmbrille im Zelt vergessen, nachdem ich sie den ganzen Tag mit mir herumgeschleppt habe. Zuerst geht es zur Abkühlung in die Aare. Das macht Spass. Lasse mich drei Mal runter treiben. Dann geht es in den 50 Meter Pool zum Schwimmen. Mangels Schwimmbrille wechsle ich mit Rücken, Brust und Delphin ab. Nach einem Kilometer Schwimmen verdunkelt sich der Himmel und ein Gewitter zieht auf. Das Ganze Gewitter ist nur von kurzer Dauer und schon scheint die Sonne wieder.

2. Tiefpunkt

Manuel ist zurück im Camp. Das Rennradfahren war der Hammer bei dieser Hitze. Aber er hat es geschafft und Monika ist zum Laufen zurück nach Olten gestartet. Nun gewittert es so richtig und ich hoffe Monika geht es gut. Manuel und ich begeben uns ins Zielgelände und wir feuern die Ankömlinge im Stadion an. Monika ist überfällig und ich werde langsam aber sicher nervös. Was machen wir hier eigentlich? Ist doch eine totale Spinnerei. Endlich kommt Monika ins Stadion. Wir feuern sie an. Sie ist in einer eigenen Welt und hört uns nicht. Sie ist total k.o. Es ist ihr schlecht und sie will nur noch im Zelt liegen. Ich versuche sie zum Essen zu aninmieren. Aber es hilft alles nichts. Um 22.30 Uhr esse ich alleine mein Abendessen in der Halle. Irgendwie bin ich gefrustet. Das Ganze hier ist doch irgendwie an der Grenze. Was hat das noch mit Volkssport zu tun?

9. Highlight

Nach einem kurzen Kriegsrat beschliessen wir einfach zu schlafen. Eigentlich wollte ich noch das Gepäck für den morgigen Tag besprechen und zusammenstellen. Interessiert Niemanden. Total müde schlafen wir alle ein. Bereits um 5 Uhr gehts wieder los. Der Emanuel will es wissen. Monika fühlt sich viel besser und wir nehmen ein reichhaltiges Frühstück ein. Die Stimmung ist wieder viel besser, aber ich frage mich wie sie nach dieser Nacht 3 Disziplinen durchstehen soll.


Zudem ist der Wetterbericht echt mies. Gewitter, Dauerregen etc. ist angesagt. Kaum sind wir zurück im Zelt, gibt es wolkenbruchartige Niederschläge. Emanuel der arme Kerl ist mittendrin!

10. Highlight

Manuel hat eine Spitzenzeit auf dem Rennrad hingelegt! Eine halbe Stunde vor dem Zeitfahrplan. Ich freue mich und bin gespannt wie es Monika beim Schwimmen läuft.

3. Tiefpunkt

Auf der Hinfahrt mit dem Zug waren die Strassen mit riesigen Hagelkörnern wie im Winter schneebedeckt! Eigentlich sollte man den Event absagen, ist doch zu gefährlich. Ich bin viel zu früh in Notwil angekommen und faulenze. Auf dem Ipad sehe ich eine weitere Gewitterfront im Anzug. Kaum habe ich meine Regenkleider an, legt es so richtig schön los. Mit dem Schirm versuche ich die Inlineausrüstung von Monika im Trockenen zu behalten. Das Wasser strömt vorbei. Dann beginnet es auch noch zu Donnern. Schätze mich glücklich nicht im See zu sein... Was wenn der Blitz im See einschlägt und ein paar Athleten das Zeitliche segnen?

11. Highlight

Monika schwimmt unter die ersten 50. Unglaublich! Obwohl es nass ist, will sie auf die Inlines. Sie verspricht mir nichts zu wagen. Und weg ist sie! Auf dem Rückweg treffe ich Ursi an, die in einem Fünferteam mitmacht. Das macht meines Erachtens viel mehr Sinn. Alles andere ist doch verrückt bei diesen Wetterverhältnissen.

4. Tiefpunkt

Einmal mehr ab nach Oensingen nachdem ich mehrmals mit dem Bike Material zurück in den Bus geschafft habe. Was für eine Rackerei!

Monika ruft mich an und teilt mir mit, dass sie den Zug verpasst hat und die Verbindungen so schlecht sind, dass sie allenfalls nach Emanuel erst um ca. 16.15 Uhr eintrifft. So ein Mist. Am Schluss kein Problem da Emanuel noch nicht da ist. Wir warten... Mein Handy klingelt. Er ist immer noch einige Kilometer vom Ziel entfernt. Eigentlich lief es ihm super bis er Durchfall bekam und mehrmals pausieren musste. Als Monika starten kann, ist es schon nach 17.OO Uhr. Zu allem Uebel regnet es wieder. Sie zieht los und verspricht mir nicht mehr wie gestern an die letzte Grenze zu gehen.

5. Tiefpunkt

Kaum sind wir im Camp zurück und ich habe mit dem Abbau des Zeltes begonnen, ruft mich Monika an. Sie hat aufgegeben, nachdem sie regelrecht im Schlamm versunken ist und sie mehr am Schieben als Fahren war.

12. Highlight

Irgendwie bin ich erleichtet, dass es vorbei ist. Nur schon weil Emanuel und Monika keine gröberen Verletzungen haben. Aber auch sonst finde ich den Event bei diesem Wetter eher grenzwertig. Es ist einfach nicht das Gleiche diese langen Strecken bei solch widrigen Umständen zu absolvieren. Es gelingt mir den Buss etwas näher an das Camp heranzufahren. Wir schleppen dann gemeinsam noch die Restposten zum Buss und dann geniessen wir noch das letzte mal das erste gemeinsame Essen an diesem Wochenende!

6. Tiefpunkt

Ich bin so fix und foxi, dass ich meine Augen im Dunkeln auf der Autobahn nicht mehr offen halten kann. Monika muss den Rest der Strecke fahren, während dem ich ein bisschen vor mich hin döse.

Zusammenfassung:

Was für ein verrücktes Wochenende. Ein Wechselbad in sämtlichen Belangen sei dies wettermässig, gefühlsmässig und stimmungsmässig!


Kommentare

  1. Oh, ein Wechselbad der Gefühle und des Wetters war es wirklich! Hochs und Tiefs haben sich nicht nur wettermässig, sondern auch innerlich immer schön abgewechselt... Danke für Deinen super Support!

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  2. Unglaublich dies zu lesen, da ist man gleich selber wider wie mitendrin...

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  3. Hartmut Flachsmann22. Juli 2012 um 18:28

    Unglaublich, aber trotzdem super Sache. Wer war jetzt mehr kaputt, die Sportler oder der Sherpa?

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  4. Cooler Bericht - Genau so war es! Bin froh, dass ich an den beiden wetterverrückten Tagen nur je eine Disziplin absolvieren musste!

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