Top of Ticino - Geniales Mountainbiken im Tessin!

Vom 9.5.-10.5.2013 war ich im Tessin am Mountainbiken. Die Tour führte uns in 3 Etappen von Rivera nach Ponte Tresa, nach Porlezza (I) und zurück nach Rivera. In 3 Tagen legten wir ca. 5600 Höhenmeter und  165 km zurück. Leider mussten wir den Monte Tamaro auslassen, da noch zu viel Schnee lag (über 80 cm). Die Single Trails von Forcola nach Ponte Tresa waren einfach genial und bei mir kam überhaupt nicht das Gefühl auf etwas Wesentliches verpasst zu haben. In Ponte Tresa angekommen, fuhren wir gleich über die Grenze nach Italien zu einem Gelatistopp. Den hatten wir uns nach 1750 Höhenmetern redlich verdient. Die Übernachtung im Hotel Tresa Bay hat uns allen sehr gut gefallen, da das Hotel direkt am Wasser gelegen ist. Zudem ist das Restaurant sowie die Aussicht wirklich empfehlenswert!

Die Wettervorhersage für den nächsten Tag war leider nicht berauschend. Obwohl ich immer das Gefühl hatte das Wetter werde schon trocken bleiben, war es dann am nächsten Tag so richtig trüb mit leichtem Regen. Michèle kannte keine Gnade und wir starteten bei Dauerregen unsere Etappe dem See entlang nach Porto Ceresio. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich kein Fan von solchen Etappen im Regen bin. Im Aufstieg nach Crocifisso legte der Regen dann nochmals zu und die Singletrails wurden zu kleinen Bächen oder Schlammpisten. Obwohl wir vom Vortag noch etwas müde waren, gingen wir zackig und knackig in die Singletrails rein. Auf dem rutschigen Untergrund war äusserste Vorsicht geboten. Einen Abwurf verzeichneten wir, ansonsten kamen wir ohne nennenswerte Stürze in Mendrisio an. In meinen Schuhen schwappte das Wasser schon richtig hin und her. Die Neoprenüberzüge nützten nicht wirklich, da das Wasser einfach von oben hereinlief, da ich kurze Spritzhosen an hatte. Einige von uns wollten gleich weiter, da wir bei jedem Stopp sofort zu frieren begannen. Michèle überzeugte uns dann, dass wir zuerst einmal kräftig tanken müssen für den kommen Aufstieg von 1400 Höhemetern. Im Restaurant stellte sich dann heraus, dass einige von uns die Abkürzung mit der Bergbahn vorziehen. Mein Wetter-App zeigte baldige Beruhigung an und so nahm ich eine Suppe zu mir, um für den Aufstieg gewappnet zu sein. Und siehe da, um ca. 1.30 Uhr klarte es etwas auf. Wieder in die nasen Regenkleider einzusteigen, war eine wirkliche Tortur. Schlussendlich machten wir uns zu viert mir unserem Guide Andreas auf den Weg Richtung Monte. Auf halbem Weg klingelt das Telefon von Andreas. Die Bahn auf den Monte Generoso fährt bei schlechtem Wetter nicht. Haleluja! Böse Überraschung für die Abkürzungswilligen. Für uns ist nun auch klar, dass wir auch noch die letzten Höhenmeter von Bellavista auf den Monte Generoso fahren bzw. das Bike tragen müssen! Irgendwie fühlen sich meine Beine nicht so toll an. Gestern bin ich wieder einmal über meinem Limit gefahren. Bald sind die müden Beine im fantastischen Singletrail-Aufstieg von Monte nach Bellavista vergessen. Es gelingt mir tatsächlich 5 Spitzkehren hintereinander zu meistern. Dann ist bei mir der Pfupf draussen und ich frage meine Kollegen, die am Hinterrad kleben, ob sie mich überholen wollen. Sie scheinen auch zu leiden, oder wollen mich nicht depremieren und so fahren wir weiter Richtung Bellavista. Endlich treffen wir auf Andreas unseren Guide, der uns im Gegensatz zu gestern, im Aufstieg abgehängt hat. Nach einem Imbissstop geht es mit müden Beinen (zudem habe ich Schmerzen in meinem linken Arthrose-Knie) hinauf Richtung Mt. Generose. Immer wieder lichtet sich das Ganze und wir haben eine tolle Aussicht auf Mendrisio. Schon interessant auf einmal habe ich wieder viel Kraft in den Beinen und bald erreichen wir die Biketragezone. Ab- und zu fahre ich ein kleines Stück und natürlich lassen wir es uns nicht nehmen das letzte Stück mit Andreas im Sattel zu fahren. Cool, wir haben es geschafft und sind mutterseelenallein auf dem Mt. Generoso. Keiner da ausser wir! Einfach toll. Ab und zu kommt die Sonne hervor. Wir erholen uns noch etwas von den Strapazen, damit wir für die Abfahrt gewappnet sind. Zuerst folgt ein breiter schneller Trail, den wir mit Volldampf hinunter brettern. Dann zweigt Andreas links ab in den Singletrail nach Orimento! Bah, braucht etwas Überwindung in den steilen Trail einzusteigen. Schnell wird es flacher, dafür wirklich schmal und volle Konzentration ist angesagt, ein Sturz ist absolut zu vermeiden. Es folgen noch ein paar knackige Stellen und schon bald brettern wir auf der Asphaltstrasse Richtung Osteno. Auf der Strasse entlang dem Luganersee nach Porlezza haben vor allem Jürg und Marco noch Energie. Das Tempo wird massiv gesteigert und innert Kürze sind wir angeführt vom niemer müden Geri in Porlezza.

Das Hotel Europa ist ebenfalls am Wasser, aber das Zimmer ist eher entäuschend gegenüber gestern. Aber he, es hat alles was man braucht, ist sauber und vor allem richig schön ruhig. Müde, aber stolz über das Geleistete, geht es früh ins Bett. Da wir erst um 8.30 Uhr frühstücken können, wird zuerst ausgecheckt. Um 9.15 Uhr radeln wir püntklich los bei schönstem Wetter. Gleich geht es in die Steigung Richtung San Lucio. Uns erwartet ein Aufstieg mit ca. 1200 Höhenmetern. Markus gesellt sich zu mir und wir radeln gemeinsam Richtung Buggiolo. Nach 750 Höhenmetern gibt es eine kleine Pause. Zeit ein paar Photos zu schiessen. Bald geht es weiter und der Aufstieg wird so richtig knackig. 15 % und mehr. Wieder Zeit ein paar Photos zu schiessen. Bei einer wunderschönen kleine Kirche machen wir einen weiteren Stopp und geniessen die tolle Aussicht. Nach den Photosessions sind meine Beine wieder etwas müde und ich fahre gemütlich Richtung San Lucio hoch. Ein wunderbares Panorama liegt vor mir. Einfach toll diese Aussicht. Bald sind wir oben und geniessen die noch schönere Aussicht Richtung Monte Rosa Massiv. Im Liegestuhl vor dem Rifugio geniesse ich die Aussicht bis ich etwas friere und mich dann zum Aufwärmen in die Hütte begebe. Jürg hat ein Fleisch-Plättli bestellt und braucht noch etwas Hilfe beim Verzehr. Da helfe ich gerne!

Nun sind wir alle gespannt auf den Singletrail von San Lucio nach Piandanazzo. Toll, toll, super, Spitze macht einfach Spass. Der Singletrail ist am Anfang sehr flüssig und schnell. Bald holen wir die Spitze ein und fahren hinter Andreas in 5er-Formation. Das macht Spass! Nun wird es kniffliger und ab und zu gibt es Schiebepassagen. In Piandanazzo sind die meisten von uns etwas flach. Nach einer Faulenzerpause begeben wir uns in den steil abfallenden Singletrail. Bald sind meine Finger, Arme und Beine müde. Die Abfahrt ist abwechslungsreich und in einer Waldpassage kann ich einen Sturz über grosse Wurzeln gerade noch knapp vermeiden. Glück gehabt! Geschafft und zur Belohnung gibt einen weiteren knackigen Aufstieg nach Motto della Groce! Den packen wir auch noch und geniessen nochmals die super Aussicht, bevor es in weitere schöne Singletrail Abfahrten geht. Isone wir kommen. Auf der Strasse geht es dann ins Ziel nach Rivera, wo wir uns noch gemütlich zusammensitzen, bevor wir uns dann auf den Heimweg begeben.

Einmal mehr ist Stau angesagt und wir fahren über den San Bernardino. In Splügen lassen wir es uns nochmals richtig gut gehen und füllen unsere leeren Tanks.

Schön war es. Nochmals herzlichen Dank an Jürg für den Bustransport!

Impressionen:



und der Film dazu:

Top of Ticino 2013 from Beat Utzinger on Vimeo.

Für Download von Bildern und Video:

https://www.dropbox.com/sh/tyv08sfswu92r1q/nT9i33I0xn/Top%20of%20Ticino%20Tour%202013


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