Engadin Skimarathon zum 13.



Bereits zum 13. Mal habe ich am Engadin Skimarathon teilgenommen. Der 2016 Marathon war eine harte Nuss! Ein Kraftakt von Anfang bis zum Schluss. 

Bereits beim Deponieren der Skier um 6.00 Uhr im Startgelände blies mir starker Gegenwind ins Gesicht! Anstatt der angesagten Minus 8 Grad war es nur Minus 4 Grad. Der Hochnebel wurde bis ins Oberengadin hinein gedrückt. Immerhin gehörte ich zu den ersten Teinehmern auf dem Startgelände und ich deponierte meine Skier zum ersten Mal in der ersten Reihe der Elite B. Dann lief ich mit meinen Zweitskiern noch etwas auf dem Startgelände herum und genoss die Einsamkeit im Bewusstsein, dass auf dem Stargelände sich bald mehr als 13000 Langläufer tummeln werden.

Mit dem Start aus der ersten Reihe wurde es dann nichts, da einfach zu viele Ihre Skier dort deponiert hatten. Pünktlich um 8.30 Uhr startete die Elite A und schon nach 100 Metern durften wir miterleben, wie sich eine Massenkarambolage ereignete. Innert Kürze entsteht ein riesiger Knäuel, der sich dann wieder auflöst. Kann ja heiter werden, denke ich mir. 8.33 Uhr ertönt der zweite Startschuss. Wider erwarten, verläuft der Start ereignislos. Bald schon wird das Feld wie eine Handorgel zusammengedrückt, da die einen vorne gegen den Wind ankämpfen und die anderen von hinten im Windschatten herangleiten. Dann geht es wieder wie im Schnellzug vorwärts. Schon nach wenigen Kilometern wird mir klar, dass ich im Gegensatz zum Vorjahr nicht ganz vorne mithalten kann. Das ist natürlich kein Aufsteller. Bis kurz vor der Schanze in St. Moritz laufe ich gefühlsmässig voll am Anschlag. Dann geht es in den hügeligen zweiten Streckenteil. Der Aufstieg an der Schanze ist hart, habe aber keine Probleme mit den Anderen mitzuhalten. Dann folgt die schnelle Abfahrt nach St. Moritz Bad. Leider habe ich nicht die ganz schnellen Skier wie im Vorjahr. Die Skier laufen nicht wirklich schlecht, aber da hat es einige, die einiges schneller als ich sind. Spätestens hier ist mir klar, dass ich keine Chance habe mich gegenüber dem Vorjahr zu verbessern. Ab und zu gibt es hier etwas stop and go und ich fühle mich besser. Überholt werde ich kaum noch. Die Abfahrt im Statzerwald gelingt mir optimal. Ich bin alleine ganz links und steche gerade hinunter. Nichts Spannendes für das Filmteam, dass hier auf die spektakulären Stürze wartet.

Nach der Zwischenverpflegung in Pontresina packt mich dann nochmals der Ehrgeiz und ich überhole einige. Das Glücksgefühl hält leider nur kurz an. Die starke Biese ist wie ein Bollwerk. Ich bin zu wenig fitt und kann leider nur mitlaufen. Dieses Jahr scheint mir der Weg nach Schanf länger als sonst. Bin laufend am Kämpfen den Anschluss nicht zu verlieren. Die Beine fühlen sich immer noch gut an, aber in den Armen ist nicht mehr viel los über die Golanhöhen. Immerhin scheint es allen um mich herum gleich zu gehen. Nach langen 2 Stunden 23 Minuten bin ich im Ziel. 

Ich deponiere meine Skier, genieße das Gefühl es einmal mehr geschafft zu haben, stärke mich mit einer Ovi und begebe mich zurück in die Zielankunft. Bin gespannt, wie lange es wohl dauert bis Monika ankommt. Es gibt nur wenige Elite B und C Läufer, die noch in der Lage sind ins Ziel zu sprinten. Die meisten sind völlig ausgepumpt wie ich. Nach gut 2 Stunden und 49 Minuten kann ich Monika im Ziel anfeuern. Mit Rang 233 ist sie etwas schlechter als im Vorjahr, aber nach wie vor super klassiert. Auch Sie spricht von einem Kampf von oben bis unten.

Da die Biese und der stumpfe Schnee allen zu schaffen machte, ist mein Rückstand mit 35 Minuten auf die Spitze ähnlich wie im Vorjahr. Mit der Spitze der Elite B konnte ich nicht ganz mithalten und so verliere ich mit meinem 866. Rang ca. 130 Plätze gegenüber dem Vorjahr. 

Bin gespannt, wie es bei Monika und mir mit dem Engadiner weiter geht. Mal schauen, ob es noch einen 14. gibt.

Das Oberengadin werden wir auf jeden Fall weiterhin zum Langlaufen besuchen. Diese Landschaft ist einfach wunderbar!

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